Wednesday, December 8, 2010

Die Nilquelle in Jinja

Lang gabs keine Neuigkeiten von mir, was einfach daran lag, dass hier in Ibanda nicht so viel passiert worüber es zu berichten lohnt. Nicht dass es langweilig wäre, aber die Ereignisse hier sind eher für 4-Augen-Gespräche geeignet, als für einen Blogg. Mal abgesehen von dem ständigen Auf und Ab, dass einen über so ein Jahr hinweg üblicherweise begleitet, hat sich mein Gemütszustand auf einem ziemlich hohen Niveau eingepegelt, worüber ich sehr überrascht bin. Also kurz gesagt, mir geht es prima und ich bin sehr froh hier sein zu können in diesem tollen Land. :-)

Die letzte Woche haben Anne und ich in Kampala verbracht, da wir einen befreundetet Priester zum Flughafen nach Kampala begleitet haben und ich mein Visum verlängern musste. Der Priester ist inzwischen gut in Deutschland gelandet, allerdings konnte ich mein Visum noch nicht verlängern, da es ja noch nicht abgelaufen war. Na klar, logisch! Das heißt also: im Januar muss ich wieder nach Kampala.

Weil jeden ersten Montag im Monat in Kampala Deutschentreffen ist, haben wir gleich die Gelegenheit genutzt und sind noch länger geblieben. Die Zeit in Kampala kam uns dann aber doch ein bisschen zu lang vor, weil Kampala auch nicht wirklich schön ist und so haben wir uns überlegt, dass wir ja mal nach Jinja zur Quelle des Nils fahren könnten, was ca. 1,5h von Kampala entfernt liegt. Durch einen riesigen Zufall (oder für die, die nicht an Zufälle glauben: durch einen perfekt platzierten Schnittpunkt zweier Notwendigkeiten) haben wir in Kampala Father Martin aus Kanada getroffen, den wir schon vor ca. 2 Monaten in Mbarara kennenlernen durften und der von unserer Idee nach Jinja zu kommen (er wohnt und lehrt dort im Priesterseminar), hellauf begeistert war. Also fuhren wir am Samstag nach Jinja und ich hatte meinen ersten kleinen und sehr gelungenen Urlaub in Uganda :-)
Nach einer ersten Feuerprobe, einen Bus nach Jinja zu finden, wovon ich völlig entnervt war, in Anbetracht dieses menschlichen Ameisenhaufens namens Taxipark, hatten wir dann noch eine wirklich sehr angenehme fahrt nach Jinja, ganz ohne überfülltes Matatu. So konnte der Urlaub dann doch beginnen.
Fr Martin stellte sich als unglaublich toller Gastgeber heraus und wir sind noch immer mehr als beeindruckt und dankbar.
Gleich am Samstag besuchten wir die Bujagali Falls, eine wunderschöne Folge von Stromschnellen unweit der Nilquelle. Durch den Bau des Bujagali-Staudamms wird dieses Gebiet leider in 2 Jahren geflutet sein. Wer also bis dahin nicht mehr nach Uganda kommt, der kann zumindest jetzt hier sehen, was er verpasst. ;-):


Fr Martin und ich

Anne, Fr Martin, ich










Am Sonntag haben wir die Nilquelle besucht und hatten noch einen Begleiter mehr, Roland, ein Priester aus dem Kongo:



Anne, Fr Roland, ich, Fr Martin

der Nullpunkt des Nils (von hier 6400km bis ins Mittelmeer)





Wer sich zum Schluss wundert, warum Ich plötzlich so anders aussehe: Ich war beim Frisör und was ich jetzt auf dem Kopf trage ist die 3,5-stündige Arbeit von 5-6 fleißigen Flechterinnen. Und wer das auch mal haben will, dem sein gesagt: AUA!

Ich wünsche euch allen eine besinnliche Adventszeit!

1 comment:

  1. Was für ein schönes Land und was für ein schönes Mädel! Danke Annett.

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