Saturday, October 30, 2010

Ibanda Hospital

Hier nur ein kleiner Eindruck vom Ibanda Hospital.



(die olivgrünen Dächer gehören zum Krankenhaus, umsäumt von Bananenplantagen)




(Eingang zum Kreißsaal)



(der Vorkreißsaal)



(die Kreißkammer)





(ein kleines Wunderkind, nur 600g schwer und trotzdem lebendig)



(Die wären geradezu geschaffen für das kleine Wunderkind, schade... keine Strom.)


Essen und Essen zubereiten


Bei und gibt es 3 Hauptmahlzeiten, die von den Köchinnen zubereitet werden.
unsere Küche



Zum Frühstück gibt es Matoke (Kochbananen) in ganzen Stücken gekocht und serviert. Für die, denen das nicht reicht, bzw. denen das nicht so schmeckt (wie mir, und nur mir ;-)) gibt es Brot, was hier aussieht wie unser Toastbrot, ein bisschen fester ist und schmeckt wie Zwieback (also eigentlich ganz lecker). Aufstrichkultur a la Wurst und Käse gibt es hier nicht, sondern nur Margarine und manchmal Pflaumenmarmelade aus Kenia, die auch lecker ist. So gibt es für mich zum Frühstück Brot mit süßen Bananen belegt und schwarzen Tee mit Teegewürz, Milch und Zucker.


Mittag und Abendessen sind eigentlich immer ähnlich. Es gibt warmes Essen als Buffet, bei dem sich jeder nach Herzenslust bedienen kann. Also gibt es als Grundnahrung immer Matoke (allerdings als Brei, siehe Bild) und meistens Reis, Süße Kartoffeln, normale Kartoffeln (hier Irish Potatoes genannt) in allen Variationen, Maniok (cassava) ein Wurzelgemüse, Yams (eine andere Wurzel) oder/und Nudeln. Dazu Bohnen-, Erbsen- oder/und Erdnusssauce und an manchen Tagen auch eine Suppe mit Fleischstücken. Am liebsten mag ich die Kombination von Süßen Kartoffeln und Erdnusssauce... hmmmmmmm!!! Und Süße Kartoffeln könnt ich immer essen!!! Dazu gibt es immer das gleiche Grünzeug, das aussieht, als wäre es Spinat aber anders schmeckt. Meistens besteht das Buffet aus 3 od. 4 Grundsattmachern und 2 od. 3 Suppen/Saucen plus Grünzeug. Als Nachtisch gibt es bei uns meistens frische Ananas, aber auch Papaya, Mango, Rohrzucker, Jackfruit und natürlich süße Bananen, wobei ich besonders die kleinen Babybananen hervorheben möchte! hmmmmmmmmm...

(Sister Agnes, Jackfruit, ich, Sr Vene)




Damit ihr daheim auch ein bisschen auf den Geschmack kommt, gibts hier ein Paar Rezepte:







Süßkartoffeln mit Erdnusssauce



Zutaten:

Süßkartoffeln (in der Menge einfach wie normale Kartoffeln behandeln)
Erdnüsse (ca. 2 große Tassen)
1 Zwiebel
1 Tomate
Öl zum anbraten





  • Erdnüsse irgendwie grob zu Mehl verarbeiten
  • Zwiebel in Öl anbraten und Tomate dazu
  • Erdnüsse in 3-fache Menge Wasser schütten und zu den Zwiebeln dazu --> aufkochen lassen
  • 30 min köcheln lassen

So müsste eine dickflüssige Sauce entstehen, ich bin mir allerdings bei dem Verhältnis von Erdnüssen zu Wasser nicht ganz sicher.
Die Süßkartoffeln eventuell zerkleinern und mit Schale kochen (man kann sie wie Pellkartoffeln essen), die Konsistenz sollte der von unseren normalen Kartoffeln entsprechen.

Guten Appetit!


Sr Agnes und unsere Köchin








Porridge

Ist eine kleine Zwischenmahlzeit, ähnlich wie dicker Kakao.


Zutaten für eine große Tasse:

3 EL Hirsemehl (Hirse einfach zerstampfen)
etwas kaltes Wasser
kochendes Wasser 
Zucker


  • Hirsemehl in etwas kaltem Wasser anrühren (nicht zu viel, nur dass alles gebunden ist)
  • dann mit kochend heißem Wasser auffüllen, bis eine dunkelbraune dickflüssige Masse entstanden ist (wenn die Masse nicht dunkelbraun wird bedeutet das, dass es nicht heiß genug war und muss noch mal aufgekocht werden)
  • nach belieben Zucker dazu ---> genießen! hmmmmm.... :-)

Hirse beim trocknen



Mein Konvent



Nun lebe ich mit 10 Ordensschwestern zusammen im Konvent der heiligen Katharina.


Ich habe ein kleines Zimmer von ungefähr 12qm mit einem Bett, Schreibtisch, Stuhl, Schrank und Waschbecken. Und vor meinem Fenster steht ein Mangobaum, mit sehr vielen, bald reifen Früchten daran. An das Konvent angeschlossen ist eine Bananenplantage,  ein Schweinestall und ein kleiner Hühnerstall. Außerdem haben wir noch diverse Mango-, Avocado- und Jackfruit-Bäume, Papayapalmen und Hülsenfrüchte.



Zum duschen, baden und waschen zwischendurch, habe ich eine blaue Waschschüssel und ein kleines rosa Wascheimerchen. Dazu nehme man noch einen Waschlappen, kaltes Wasser und Seife bzw. Shampoo und schon duftet der Mensch wieder fein und außerdem spart man gewaltig Wasser (was aber im Moment der Regenzeit keine Mangelware ist).

Meist am Wochenende wird die Waschschüssel zur Waschmaschine umfunktioniert. Aber selbst mit kaltem Wasser und mit der Zeit ledernen Händen, ist die Wäsche bald wieder duftend rein. Es gibt also viel zu tun und es wird nie langweilig.





Mein Tagesablauf sieht nun aus wie folgt:

 6:45 Aufstehen und waschen
 7:15 Yoga
 7:30 Frühstück
 8:10 Beginn im Krankenhaus
10:30 Frühstückspause (bis 11:00)
13:00 Mittag (bis 14:00)
15:00 Feierabend (dh. ich übe Flöte, lerne Runyankole, treffe mich mit Anne, gehe in die Stadt, lese...)
20:00 Abendessen danach schlafen, lesen, surfen...




Seitdem ich hier bin, gibt es tagsüber keinen Strom, weil die Leitungen neu verlegt werden. So gibt es immer eine dunkle Stunde zwischen 19:00 und 20:00.


Hoch über Ibanda.



der Hinterhof



der Aufenthaltsraum



der Trockenplatz in der Regenzeit




In Uganda angekommen

Nach ca. 14h Flug mit Umsteigen bzw. Zwischenstop in Düsseldorf, Dubai, Addis Abeba und Ausstieg in Entebbe (Uganda International Airport ;-)) wurde ich herzlich in Uganda empfangen.
Anne, eine deutsche Krankenschwester und studierte Religionspädagogin, kam um mich vom Flughafen abzuholen. Sie lebt auch in Ibanda, nicht weit von dem Krankenhaus wo ich wohne und arbeite. Sie wartete gemeinsam mit Francis, dem Fahrer des Erzbischofs am Flughafen und es war nicht schwer sie zu erkennen, denn es gab nur eine weiße Frau die da wartete. Aber es waren nicht nur die beiden da, sondern im Auto erwartete niemand geringerer als der Erzbischof persönlich meine Ankunft, der die Stunde Autofahrt nicht scheute, um mich zu begrüßen. Und so musste ich auch nur kurze 5 Minuten aufgeregt sein, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich denn in Uganda einen Erzbischof begrüßen sollte (ich glaub ich wüsste auch nicht, wie ich in Deutschland einen Erzbischof begrüßen sollte ;-)). Erzbischof Paul ist aber glücklicherweise ein sehr bodenständiger Zeitgenosse, der nicht viel Aufhebens um seine Person und seinen Titel macht. Und so verbrachten Anne und ich noch 3 Tage in Kampala, um schließlich am Freitag mit Ihm nach Mbarara zu fahren.


Anne und ich am Lake Victoria



mein Taxi von Herrn Marabu bewacht




Pause mit dem Erzbischof (2.v.l.)


der 4*-Koch und ich